Also macht man, auch wenn das widersprüchlich erscheinen mag, erstmal EIN großes Loch, wobei man sich am besten eines Baggers bedient.
Hier hatte sich einfach die alte und dünne Teerdecke überlebt, und Belastung und Frost haben ihren Tribut gefordert.
Auch kam es mit den Jahren zu Setzungen, sodaß der Kanaldeckel der Sickergrube, der gleichzeitig Wasserablauf war, über Niveau stand. Pfützenbildung nach jedem Regenguß war somit vorprogrammiert.
Bei dieser Gelegenheit grub ich gleich den obersten Schachtring aus und entfernte mit dem Bagger die angesammelten Sedimente. Dies ging schnell und ersparte außerdem das Spezialfahrzeug mit Bedienungspersonal, also rund 500,- Euro.
Hernach setzte ich den konischen oberen Ring um 180° verdreht wieder auf, sodaß der Ablauf komplett in der Einfahrt und nicht mehr teilweise auf der Straße lag.
Auch entfernte ich den Ausgleichsring, wodurch die Basis annähernd auf der richtigen Höhe lag. Die Pflastersteine haben einen Querschnitt von acht Zentimetern! Anschließend wurde der Untergrund auf das vorgesehene Niveau gebracht und der ganze Vorplatz planiert.
Rechtsseitig, zum Vorgarten hin, wurden Granitrandsteine gesetzt, und nach dem Härten des Mörtels konnte bereits der Split eingebracht werden und auch die ersten Pflastersteine folgten bald darauf.
Wichtig bei allen Arbeiten mit losem Material ist das gründliche Verdichten der unterschiedlichen Schichten, damit sich später nichts setzt und sich keine sogenannten Gleise bilden; also keine Absenkungen auf den Fahrtwegen der Autos.
Lediglich die oberste Splittschicht von ca. 3 - 4 cm Stärke darf nur locker aufgezogen werden und die Pflastersteine werden aufgelegt.
Wie man an der Pflanzeinfassung im Vordergrund sieht, kann man mit einer Flex auch Kurven schneiden - wenn man weiß, wie :-)
Lassen Sie sich von Ihren Handwerkern also keine Märchen erzählen und begnügen sie sich nicht mit rechtwinkligen Ausschnitten um runde Stellen herum!
Natürlich gilt es immer, die diversen Gefälle und das Endniveau zu berücksichtigen.
Da mir die Vorstellung nicht gefiel, den alten runden Eisen- und Betondeckel des Ablaufes mit den neuen rechteckigen Steinen zu kombinieren, ließ ich mir etwas Besonderes einfallen.
Ich besorgte mir stabile, befahrbare Wasserablaufrinnen und schnitt ein starkes Stahlblech auf das erforderliche Maß. Danach flexte ich den obersten Ring auf und betonierte Auflage und Rinneneinfassung.
Unter den Rinnen befindet sich zur Sicherheit, man weiß ja nie, ob nicht mal ein Lastwagen auf den Hof fährt, ein Stahlprofil, für das ich seitliche Aufnahmen in den Ring meisselte. Das Profil ist in der Längsachse verschieb- und somit, wie die Rinnen auch, herausnehmbar, sodaß man jederzeit auf den Schachtgrund kommt, sollte dafür Bedarf bestehen.
Über die Rinnen, deren Position ich zuvor berechnete, legte ich dann einfach die Pflastersteine. Diese haben, wie man hier sieht, seitliche Abstandhalter, sodaß ein Mindestabstand der Steine automatisch vorgegeben ist. Oberflächenwasser kann somit ablaufen, wohingegen Blätter und Grobschmutz die Fugen nicht passieren können.
Und schon war der Ablauf "verschwunden"!
Prinzipiell keine schlechte Idee, die für eine einheitliche Optik der Einfahrt sorgt. Allerdings muß man nun ständig Fragen von Passanten nach dem Verbleib des Ablaufes beantworten :-(
Die komplette Einfahrt ist mit farblich und in den Maßen abgesetzten, kleineren Steinen eingefasst. Diese sind, zur Straße und zur Nebeneinfahrt, in Mörtel gesetzt, damit, sofern dort mal gearbeitet werden sollte, alles an seinem Platz bleibt.
Was man hier nicht sieht, ist, daß die letzte Reihe der hellgrauen Pflastersteine das Gefälle der Straße aufnimmt und zur Einfahrt hin geneigt ist. Das Oberflächenwasser vom Privatgrundstück verbleibt somit, wie gesetzlich gefordert, auf selbigem, bis es im Ablauf verschwindet, ohne zuvor auf die Straße zu laufen.
Was man hier nicht sieht, ist, daß die letzte Reihe der hellgrauen Pflastersteine das Gefälle der Straße aufnimmt und zur Einfahrt hin geneigt ist. Das Oberflächenwasser vom Privatgrundstück verbleibt somit, wie gesetzlich gefordert, auf selbigem, bis es im Ablauf verschwindet, ohne zuvor auf die Straße zu laufen.
Anschließend werden die Steine ausgerichtet, damit sie sauber in Linie liegen. Erst dann wird der Feinsand in die Fugen gefegt und alles nochmal abgerüttelt.
Ganz bewußt wurde hier alles in grau gestaltet, um keinen ins Auge springenden Farbkontrast zu der Straße und der Nebeneinfahrt herzustellen. Außerdem sollte der Vorher- Nachhereffekt zwar ersichtlich aber möglichst unauffällig sein.
Natürlich wird der Ablauf beim Einsanden ausgespart.
Ein Stein über dem Ablauf wurde durchbohrt und mit einer Schloßschraube versehen. So kann man jederzeit problemlos den Ablauf zu Reinigungs- oder Inspektionszwecken öffnen.
Für den Fall eines angekündigten Starkregens kann man den 20 x 20 cm Stein auch gegen
einen 20 x 10 cm Stein ersetzen. So können auch enorme Wassermengen durch die beiden dadurch entstehenden 20 x 5 cm Öffnungen zuverlässig abgeleitet werden.
Mittlerweile gab es aber schon einige Gewittergüsse, die allesamt keine Probleme bereiteten.