Viele Leute wünschen sich eines, in diesem Fall war es extrem unerwünscht - das Schwimmbad.
Ein unschuldiger Mieter stellte plötzlich fest, daß sich der Fußboden seiner Wohnung absenkte.
Ein unglücklicher Vermieter stellte Geiches fest und rief mich an.
Die Geschichte ist soweit klar, wurde hier schon gepostet.
Unter dem Holzfußboden, den man hier noch fragmentös erkennen kann, befand sich
ein Schwimmbad. Dummerweise war dies auch noch - fast bis zum Anschlag - voller Wasser.
Wie dies dorthin gelangte, ist bis heute ungeklärt. Seit vielen Jahren, vermutlich Jahrzehnten, schlummerte es dort und verrichtete sein fauliges Werk an der Unterkonstruktion aus Holz.
Ob hier mal irgendwann der Klempner Mist baute oder die Terrassentür mehrere Wochen lang offen stand, während es draußen schüttete... man weiß es nicht, aber die Folge des Wassereinbruches war heftig.
36.000 Liter Wasser sorgten dafür, daß sich Pilze und Fäulnis in den stützenden Holzbalken ausbreiteten. Logisch, daß dann irgendwann einmal die gesamte Konstruktion einen Schwächeanfall erlitt und einbrach.
Entsprechend musste der komplette Zwischenboden, so hochwertig er seinerzeit auch
gebaut wurde, entfernt und alles trockengelegt werden.
Viel und eklige Arbeit für das Originelle Handwerk. Aber ist schon die Arbeit nicht originell, so ist es wenigstens der Auftrag. Wer wird denn schonmal mit einem Schwimmbad unter
einem Wohnungsfußboden konfrontiert?
Zunächst einmal mußte natürlich alles sich über dem Wasserspiegel Befindliche raus!
Als da wären Schlafzimmerwand und Fußboden.
Nach dem großen Auffräumen dann die große Frage - was tun mit dem Loch?
Exakt das Gleiche noch einmal? Neuer Zwischenboden aus Holz? Dann aber mit Vorsorge dergestalt, daß ein Pumpenschacht vorgesehen wird. Denn für den Fall eines erneuten Wassereinbruches sollte man dieses dann wenigstens außer Haus befördern können.
Oder eine Verfüllung mit Kies und darauf den neuen Fußboden? Aber auch hier hätte es wieder einen Pumpenschacht gebraucht, denn wenn einmal Wasser dort hinein kommt, muß es auch wieder heraus.
Der Eigentümer entschied sich schließlich für eine drastische Lösung.
Wo Wasser rein kann, kann auch Beton rein!
Großes Kino auf und vor der Baustelle!
Scheint irgendwie abstrus, denn erst kommt das Wasser raus, dann kommt der Beton rein.
Hätte man dann nicht gleich den Zement im vorhandenen Wasser anrühren können?
Leider geht es so einfach dann doch nicht.
Es geht bei dieser Wohnung aber nicht nur um das Schwimmbad, sprich Wohn- und Schlafzimmer, sondern auch um die Küche und das Bad. Da ursprünglich mal alles als Schwimmhalle mit Sauna, Fitneßraum und Bar gedacht war, das Leben dann aber, wie so oft, anders spielte, gingen Status Quo und Gewünschtes unterschiedlicher Wege.
Zunächsteinmal - ein bisschen wie bei der Erschaffung der Welt - Licht!
Schaut aus, wie ausgebombt, ist aber gewollt. Alle alten Fenster und Türen wurden ausgebaut
und die Öffnungen stark vergrößert. Dieses Foto ist ein Zwischenstand,
das mittlere Fenster wird auch noch vergrößert.
Der Bereich vor der Wohnung wurde abgegraben um die Außenwände isolieren, große Fenster schaffen und
eine Terrasse anlegen zu können.
Hier wurde bereits das Fenster erheblich vergrößert, nachdem zuvor Mauern usw. herausgerissen wurden.
Bevor das ehemalige Schwimmbad mit Beton verfüllt werden konnte, wurde es an strategischen Stellen mit Quellband versehen. Da trotz Prüfung und Nachsuche absolut unklar war, wo das Wasser eigentlich herkam, mußte entsprechende Vorsorge für den Fall getroffen werden, sollte aus dem Untergrund erneut Wasser eindringen wollen.
Das Quellband quillt, wie der Name schon sagt, unter Wassereinfluß auf. Dies aber verzögert, damit der Beton zunächst aushärten kann. Dann allerdings mit Macht, sodaß es sich in jede noch so kleine Ritze hineindrückt und zuverlässig verhindert, daß evtl. eindringendes Wasser nach oben steigen kann.
Hier zwei Stücke Quellband im Querschnitt; rechts oben im Originalzustand. Die Bildmitte zeigt die maximal mögliche Ausdehnung nach einer Reaktion mit Wasser. Da zwischen der Außenwand und dem eingefüllten Beton praktisch keinerlei Zwischenraum besteht, kann man sich gut vorstellen, wie sehr sich das Quellband in eventuelle Ritzen drückt und welche Kraft es dabei entwickelt. Es muß daher auch mindestens acht Zentimeter Abstand vom Betonoberrand haben, da es diesen ansonsten einfach wegsprengen würde.
Mit drei aufgebrachten Quellbändern ist die Vorsorge hier eigentlich schon übertrieben, aber da unklar ist, woher das Wasser kam, kann ein wenig Vorsorge nicht schaden.
Da die Räume ursprünglich nicht als Wohnung konzipiert waren, schenkte man einer angnehmen Raumhöhe keine Beachtung und die Decke war recht niedrig.
Daher wurde das obere Quellband so montiert, daß sein oberer Abschluß einen Meter vom Schwimmbadboden entfernt ist. Entsprechend beträgt die Verfüllhöhe mit Beton jetzt 108 cm. Durch den späteren Fußbodenaufbau kommen dann nochmal gut 20 cm hinzu. Bedingt durch unter der Decke verlaufende Wasser- und Heizungsrohre muß diese abgehängt werden und bildet ein fixes Maß. Die spätere Raumhöhe kann also nur über das Fußbodenniveau beeinflusst werden.
Daher werden Stufen später auch noch eine Rolle spielen.
Daher wurde das obere Quellband so montiert, daß sein oberer Abschluß einen Meter vom Schwimmbadboden entfernt ist. Entsprechend beträgt die Verfüllhöhe mit Beton jetzt 108 cm. Durch den späteren Fußbodenaufbau kommen dann nochmal gut 20 cm hinzu. Bedingt durch unter der Decke verlaufende Wasser- und Heizungsrohre muß diese abgehängt werden und bildet ein fixes Maß. Die spätere Raumhöhe kann also nur über das Fußbodenniveau beeinflusst werden.
Daher werden Stufen später auch noch eine Rolle spielen.
Weiter geht´s in einigen Wochen....