... ist dieser traditionelle toscanische Rustico.
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu verlangen. John Ruskin englischer Sozialreformer 1810 – 1900
Samstag, 13. Juli 2024
Aus Ruinen auferstanden ...
Handgemachter Cotto ...
... ziert diese Terrasse vor einem Haus inmitten eines mittelalterlichen
Dorfes in der Toscana. Erstaunlich, wie eine Gerümpelecke auf einmal
zur Schokoladenseite des Hauses wird.
Wo Anfangs nur Bauschutt und Erdreich waren, legte ich eine Terrasse
passend zum Gesamtambiente an, wobei Liebe zum Detail ebenso eine Rolle
spielte, wie solide deutsche Handwerkskunst. Insgesamt mussten sieben
verschiedene Gefälle berücksichtigt werden. U.a. deshalb, weil links der
Terrasse ein steiler Weg verläuft, an den sie sich weich anschmiegen
sollte, ohne daß Stufen die Harmonie stören. Unter der gesamte Terrasse
liegt ein komplett entkoppeltes, frostsicheres Stahlbetonfundament, in
welchem Leerrohre für z.B. die elektrische Versorgung der Umwälzpumpe
für den Brunnen verlaufen, um den ich die Terrasse, nachdem ich ihn
zuvor anhob, förmlich herumbaute. Den zuvor nicht nutzbaren Bogeneingang
in das Untergeschoß ziert nun eine breite, bequeme Stufe.
Für die Terrasse selbst, ihre Einfassung und kleine Schmankerl,
verwendete ich handgemachten Cotto, Pietra Serena, ein grauer Sandstein
der Region, sowie Dinge, die eigentlich schon für den Abtransport auf
die Schutthalde aussortiert waren.
Der erste Pizzaofen nördlich der Alpen ...
So ein ...
Freisitz mitten im Wald ist eine tolle Sache. Ganz besonders natürlich,
wenn er auch noch über einen beheizten Whirlpool verfügt. Dazu noch ein
Badehäusschen nach Maß mit Schlafsofa, gedeckt mit handgeschnitzten
original Tegernseer Lärchenschindeln, Satellitenfernsehen und andere
Annehmlichkeiten... da lässt sich´s aushalten.
Dieses "Pensatoio" wurde in den Apenninausläufern mit Blick auf Florenz
in Hanglage errichtet. Es wurde nirgends Beton verbaut; die Stützen
gründen allesamt in einer Drainageschicht aus gestampftem Kies. Die Höhe
über Grund des Whirlpools beträgt ca. 6 Meter. Gegen mögliche
Schwingungen wurde die Gesamtkonstruktion mit Stahlseilen verspannt.
Sieht einerseits harmonisch und fast unauffällig, andererseits
spektakulär aus. Dies sind auch die Gesamtkosten in Höhe von ca.
25.000,- Euro. Größter Posten hierbei ist der Whirlpool, aber auch Holz
ist teuer. Viele versteckte Kosten, die die Anlage erst möglich und
angenehm machen, schlagen ebenso zu Buche. Eine Spezialmaschine zum
Beispiel, die, steil durch den Wald hinunter, einen 50 cm tiefen Graben
durch den Boden fräste, um Leerrohre für Wasser- und Stromversorgung
verlegen zu können. Eine Pfahlbohrmaschine, um jede Menge einen Meter
tiefe Löcher im steinigen Bergboden ausheben und die Stützpfähle setzen
zu können. Aber auch viel kaschierte und indirekte Beleuchtung, die
sogenannten "Kleinteile", viele davon extra angefertigt, und natürlich
auch ein bisschen Arbeitslohn.
Ich liebe Aufträge, bei denen ich nicht auf das Geld achten muß. Wie ich
aber immer wieder feststelle, kommt dies den Auftraggeber in aller
Regel am günstigsten. Wo nicht gefummelt werden muß, sondern ich
Qualitätsteile verwenden kann, arbeitet es sich schneller und müheloser.
Außerdem kann ich ganz beruhigt in einem Jahrzehnt mal wieder
vorbeischauen, wohl wissend, daß noch alles an seinem Platz ist und
funktioniert.
Kieselsteine und altes Gerümpel ...
Sonne...
Schon etwas länger...
ist das Holzstück aus der Alpenklamm nun seinem geplanten Zweck zugeführt worden, aber Fotos gibt´s erst heute...
- und irgendwo müssen die Jacken und Mäntel ja hin.
Und nun ist auch das Rätsel um die farbliche Verunstaltung gelöst, die
zwischendurch mal so aussah:
Der Firlefanz mit den abgeschabten Farben gilt als schick, und so müssen, wenn das Werkstück keine Farben aufweist, und schon gar keine abgeschabten, diese erstmal aufgetragen werden, damit man sie dann wieder abschaben kann :-)
Die Garderobenhaken sind aus Lucca, Toscana und machen sich in dieser
bayerisch-toscanischen Symbiose sehr gut.